20. Jun 2016, 11:43
Hallo infraschallopfer,
infraschallopfer hat geschrieben:Du Glücklicher, Du weisst wenigstens, wer der Verursacher ist!
Ja, das macht die Sache in der Tat etwas einfacher.
infraschallopfer hat geschrieben:Das Bundesumweltamt hier in Berlin hatte meine Anfrage und spätere Beschwerde auch erst lange ingnoriert. Dann bin ich als ehemalige Texterin und Redakteurin schnippisch geworden und ein Typ kam messen. Der war entsetzt, bekam auch sehr schnell Kopfschmerzen in meiner Wohnung mit geschlossenen Fenstern, sagte ich hätte Werte, die er noch jie zuvor gemessen hätte
112dB Schalldruckpegel bei 1 bis 8 Hz ist enorm. Hören kann man das nicht, deshalb gilt hier nicht die TA-Lärm und auch nicht die DIN 45680. Es gibt aber noch eine andere Norm, die DIN 4150-2. Hier ist festgelegt, welche Grenzwerte durch Vibrationen nicht überschritten werden dürfen. Gemessen wird hier aber nicht der Schalldruckpegel, sondern die sogenannte Schwingungsgeschwindigkeit im m/s. Da die Norm uralt ist und aus einer Zeit stammt, wo man das Wort Umweltschutz noch nicht kannte, sind die Grenzwerte entsprechend hoch. Ich bin überzeugt, dass sie in Deinem Fall trotzdem überschritten wurden, da Du gesehen hast, wie sich eine Wasseroberfläche kräuselt. Das ist schon ziemlich brutal.
infraschallopfer hat geschrieben:aber als ich drei Monate lang drängte, mir das doch auch mal schriftlich zu geben, kniff er und behauptete, dass sein Vorgesetzter ihm das verboten hätte. Hallo? Bananenrepublik?
Die Frequenzen lagen in Deinem Fall so tief, dass der dB(A)-Wert nicht mehr so richtig interpretierbar war. Eigentlich hätte die Schwingungsgeschwindigkeit gemessen werden müssen. Die Umweltämter überprüfen die Einhaltung der Norm DIN 4150-2 aber nicht, da sie sich nur sehr schwer verletzen lässt. Auch sind sie notorisch überlastet und haben viel zu wenig Personal. Ich kann mir vorstellen, wie die Diskussion im Umweltamt gelaufen ist: Als erstes haben sie festgestellt, dass die Frequenz zu tief ist für die TA-Lärm. Dann wird ihnen eingefallen sein, dass ja da ein Tunnel gebaut wird. Um Arbeit und Ärger mit dem Senat zu vermeiden haben sie sich dann totgestellt.
infraschallopfer hat geschrieben: ... jedenfalls "Bärlinde" mit 6,90 meter Durchmesser bohrt seit Oktober 2015 nicht mehr. Trotzdem habe ich in meiner Wohnung immer noch Pulsationen, die durch die Organe gehen und einen permanenten Brummton im Ohr. Mal lauter, mal "leiser, vielmehr weicher.
Das sind bestimmt Nachwirkungen der monatelangen Folter. Du bist jetzt hypersensibel in diesem Frequenzbereich. Das geht mir auch so. Mein Heizkraftwerk strahlt jetzt messbar weniger Schall ab. Trotzdem stört mich jedes noch so leise 25Hz-Brummen. Ich habe aber eine gute Lösung für mich gefunden. Und zwar habe ich mir einen Subwoofer (z.B. hier
https://www.amazon.de/Yamaha-012-Advanc ... =Subwoofer) und ein mp3 mit Meeresrauschen besorgt. Das spiele ich nun nachts ab. Das Meeresrauschen ist ziemlich tieffrequent, breitbandig und überdeckt einzelne, freistehende Sinustöne schon bei sehr geringen Lautstärken perfekt. Rauschen ist nämlich viel besser zu ertragen, als ein klares Sinusbrummen.
infraschallopfer hat geschrieben:Mir sind 2015 jede Menge Adern geplatzt, da war der Infraschall nicht hörbar, ging aber wie Prügel durch alle Organe. Mittlerweile weicher, aber schlafen ist nur mit ner Menge Bier oder bei Frühschicht mit Schlaftabletten möglich. Bin ziemlich kaputt mittlerweile und wunder mich, dass ich noch arbeitstechnisch funktioniere.
Lass Schlaftabletten und Bier weg und probiere es auch mal mit "Soundshaping".
infraschallopfer hat geschrieben:Bei meinen zahlreichen Fluchten, nach Flensburg, Spanien, Cuxhaven und anderen Stadtteilen von Berlin musste ich leider feststellen: Infraschall ist (fast) überall und ich frage mich natürlich, weshalb ich 55 Jahre gar nichts gemerkt habe und seit 1 1/2 Jahren plötzlich leide, wie ein Hund.
Könnte an einer erworbenen Hyperakusis liegen. Andererseits ist unsere Umwelt tatsächlich akustisch extrem verseucht. Das Problembewusstsein für akustische Umweltverschmutzung existiert noch nicht. Dass unsere Bundestagsabgeordneten fast alle Anwälte und Diskussionswissenschaftler sind und nur selten über naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse verfügen, macht es auch schwierig das zu ändern. Es wird sich erst dann was verbessern, wenn sich auch mal ein Dutzend von denen mit sowas rumplagen mussten.
infraschallopfer hat geschrieben:Könnte es sein, dass wir mittlerweile in so einem Wellensalat, Mikrowelle, Mobilfunk, W-Lan, dann noch die vielen Windparks etc. leben, dass das Maß voll ist?
Elektromagnetische Wellen muss man klar von Körperschall unterscheiden. Bei EM-Wellen oszilliert eine elektrische Kraft im Raum. Bei Schall bewegen sich Atome. EM-Wellen können, da ja dort eine Kraft schwingt, prinzipiell auch zu Bewegungen bei Atomen führen (eine Küchenmikrowelle arbeitet so). Die Feldstärken bei W-Lan, Mobilfunk und ähnlichem sind aber extrem klein. Die Leistung der Sender liegt oft nur im einstelligen Wattbereich. Zum Vergleich, eine Küchenmikrowelle hat 1000 Watt. Ein Mobiltelefon ist also so etwas wie eine Taschenlampe, nur das man das Licht nicht sehen kann, weil die Frequenz nicht für das Auge geeignet ist. Könnte man die Frequenzen sehen, unsere Städte würden funkeln und leuchten. Aber es ist harmlos. Ist nur gewöhnliches Licht. Die Energie im Körperschall, verursacht durch einen Tunnelbohrer, ist viel viel größer. Auch die ganzen drehenden Maschinen überall (Pumpen, Motoren) sind ein echtes Problem.
infraschallopfer hat geschrieben:Und warum merken meine Kollegen und Freunde das nicht, obwohl das Wasser in der 3/4 vollen Flasche tanzt??? Wasserflasche immer Referenzkurs und Beweis, dass ich nicht plemplem bin.
Die Empfindlichkeit der Menschen ist ziemlich unterschiedlich. Ich bin in einem Dorf im Osten groß geworden. Damals war noch alles ruhig. Ich weiß daher, wie sich echte Stille anfühlt. Leute die 10 oder mehr Jahre jünger sind, kennen das nicht mehr.
Viele Grüße
Vibration